Vereinsleben

Imkerei in den Dolomitten

Über die Faschingsferien war ich zum Skifahren in den Dolomitten. Wie bei jeder Reise, die ich durchführe, versuche ich einen ortsansässigen Imker zu besuchen und ein Glas Honig zu erwerben. In einem kleinen Bergdorf in den Dolomitten ist mir das wieder einmal gelungen. Aufmerksam wurde ich durch ein wunderschönes Bienenhaus, dass an einer kleinen Bergstraße am Ortsausgang an einem sonnigen Platz stand. Das Bienenhaus kann bis zu 50 Völker auf einer Seite beherbergen. Vor dem Haus standen noch Stöcke, die teilweise aus Holz oder aus Styropor waren.

Im Gespräch erzählte der Bienenvater, dass er schon 81 Jahre alt ist. Er betreibt eine Imkerei mit etwa 120 Bienenvölkern. Sein Rähmchenmaß ist Dadant. Einige Stöcke führt er auch auf Zander. Seine Völker besitzen alle Carnica Königinnen. Die Reinzuchtköniginnen zur Nachzucht stammen von einem Betrieb aus Österreich( Dr. Wurm) mit denen er sehr zufrieden ist. Mit der Buckfastbiene hat er schlechte Erfahrungen gemacht, da die Völker zwar stark waren aber keinen Honigertrag brachten.

Einen Teil der Völker bringt er schon Anfang März zur Apfelblüte nach Bozen. Am liebsten stellt er sie zu den Bioapfelbauern, da dort nicht gespritzt wird. Für jedes Volk erhält er eine Bestäubungsprämie. In den Plantagen erntet er auch einen Blütenhonig. An seinem Wohnort, der etwa auf 1800 Höhenmetern ist, kann er Löwenzahnhonig und einen Sommerhonig ernten. Alle 2 bis 3 Jahre honigt auch die Fichte. Tannen gibt es aber keine.

 

 

Im Sommer stellt er dann auch einige Völker auf über 2000 Höhenmeter, um den begehrten Alpenrosenhonig zu ernten. Diesen für uns eher seltenen Honig, habe ich dann auch zu einem Preis von 6,50 € gekauft. In unserer letzten Imkerversammlung habe ich dann eine Verkostung durchgeführt.

Einige hundert Meter weiter stand das Wohnhaus des Imkers. Ein großes Schild mit der Aufschrift "Bienenprodukte zu verkaufen" war eine willkommende Einladung. Ich hatte Glück, denn der Bienenvater war zu Hause. Im Haus befand sich ein kleiner Verkaufsraum mit liebevoll eingerichteten Vitrinen. Zum Verkauf standen unter anderem Honigcremes, Honigwein, Propolis , Blütenpollen , handgefertigte Bienenwachskerzen und verschiedene Sortenhonige.

 

Futterkontrolle

Am Samstag, den 1. März wurde eine Futterkontrolle an den Bienenvölkern des Bienenzuchtverein St. Ingbert und Umgebung durchgeführt. Zu Beginn hielt Imkermeister Tilmann Wenzel einen  Vortrag mit dem Thema "Füttern". Eine Futterkontrolle im März lohnt sich auf jeden Fall, da es immer wieder Völker gibt, die schon seit langem in Brut gegangen sind und dadurch das Futter knapp werden kann. Da mittlerweile alle Völker in Brut sind, sollte jedes Volk mindestens noch 6 bis 7 kg Futtervorrat besitzen. Dies entspricht etwa 3 bis 4 vollen Zanderfutterwaben. Wenn nachgefüttert werden muss, kann man Völkern, die einen sehr großen Futtervorrat besitzen, einfach volle Futterwaben entnehmen und diese dann in Völkern mit wenig Vorrat an den Bienensitz dazuhängen. Wer keine Futterwaben hat, kann auch zu eigenem Honig ( nur aus der eigenen Imkerei!!!!!!!!!!!) greifen und diesen in einer Futtertasche den Bienen anbieten. Zur Flüssigfütterung eignen sich Futtereimer die auf die Waben gestellt werden.
Bei der Kontrolle am Lehrbienenstand zeigte sich, dass fast alle Völker noch über einen ausreichenden Futtervorrat verfügten. Jediglich bei zwei starken Einzargern wurden Futterwaben mit Melizitose an den Bienensitz angehängt. Ansonsten haben wir wieder keine Völker über Winter verloren. Unsere "Neuimker" laden wir jetzt schon herzlich zur nächsten Kontrolle an den Bienenvölkern ein. Die Veranstaltung wird bei warmen Wetter etwa mitte Ende März stattfinden. Der genaue Termin wird über unseren Verteiler noch rechtzeitig bekanntgegeben. Diese Weiterbildung ist wie immer kostenlos und wird ehrenamtlich von unseren Referenten durchgeführt.

 

Oxalsäurebehandlung am Lehrbienenstand 2013

Am 14.Dezember trafen sich einige Mitglieder und Freunde des Bienenzuchtverein St. Ingbert und Umgebung am Lehrbienenstand in Heckendalheim. Der erste Vorsitzende Werner Koch zeigte sehr anschaulich die komplette Vorgehensweise. Zuerst wurde die die Oxalsäure auf eine Handwarme Temperatur eingestellt. Der Behälter wurde in warmes Wasser gestellt und später  Zucker dazugegeben. Die Außentemperatur betrug etwa + 1 Grad Celsius. Die Völker wurden vorsichtig und erschütterungsfrei geöffnet. Mit einer Spritze wurde die fertige Oxalsäure aufgezogen und in die Wabengassen geträufelt. Alle Völker saßen in der Wintertraube. Der Volksstärke entsprechend wurden die Völker mit 30, 40 oder 50 ml Oxalsäuredihidrat-Lösung 3,5% (m/V) ad us.vet. beträufelt.

Ein Volk mit einer Carnicakönigin aus dem Jahr 2013 wurde komplett geöffnet und die Kernwaben auf Brutfreiheit genau untersucht. Sehr interessant war, dass keine verdeckelte Brut mehr vorhanden ist, jedoch frische Stifte und Larven zu sehen waren.(siehe Bild) Es wird vermutet, dass dasVolk in den letzten Wochen  "brutfrei" war und jetzt zur beginnenden Wintersonnenwende ( 21.Dezember) schon wieder mit den Brutgeschäft beginnt.

Das Behandlungsergebnis findet ihr rechts unten, ca. 70 Milben sind gefallen, die Behandlung war also dringend notwendig.